„Migrant:innen (nicht) willkommen?“ || LANTERN beim Weimarer Rendezvous

Migrant:innen (nicht) willkommen? Der Umgang mit Geflüchteten in Thüringen seit 1990

LANTERN bei einer Veranstaltung des „Weimarer Rendezvous

Wir hatten die Ehre, Teil der Veranstaltung „Migrant:innen willkommen (oder nicht)? Der Umgang mit Geflüchteten in Thüringen seit 1990“ zu sein.

Bei dieser Veranstaltung haben wir die Geschichte von LANTERN vorgestellt; ein Projekt, das im März 2022 aus Protest und Solidarität vor der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) in Suhl entstanden und gewachsen ist.

Die Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl — unsere Erfahrungen

Das Lager befindet sich in völliger Isolation auf einem Berg; es gibt weder Geschäfte noch einen Supermarkt. Das Kochen oder das Mitbringen von Lebensmitteln in das Lager war streng verboten und die Geflüchteten mussten in langen Schlangen stehen und das unzureichende und minderwertige Essen der Lagerkantine essen.

Die Verbleibzeit in diesem Lager betrug oft zwischen anderthalb und acht Monaten. Eine Krankenversicherung gab es nicht; es gab nur die kleine Lagerklinik, die für nahezu alle Krankheiten Paracetamol verschrieb. Dieser Mangel an medizinischer Versorgung führte zu erheblichen körperlichen und psychischen Problemen, und es kam soar zu Fällen von Fehlgeburten aufgrund fehlender rechtzeitiger medizinischer Behandlung.

Leider zeigten einige Mitarbeiterinnen — vorallem der Kantine, Sicherheitskräfte und bestimmte Mitarbeiterinnen des Sozialdienstes — keinen Respekt vor der menschlichen Würde. Die Geflüchteten wurden wie Störenfriede oder Straftäter behandelt. Das technische und sicherheitsorientierte System des Lagers, verbunden mit dem Klang der sich öffnenden Metallgittertüren, hatte möglicherweise den Eindruck erzeugt, dass die Geflüchteten gefährliche Gefangene seien und das Personal deren Aufseher.

Unsere Antwort war eine Bewegung des Protests und der Solidarität. Wir haben regelmäßig einmal im Monat traditionelle Speisen aus den Esskulturen der Migrant*innen für 300 bis 400 Personen vor den Toren des Lagers verteilt (das manchmal bis zu 1600 Menschen beherbergte).

Viele unserer aktiven Freiwilligen sind selbst Migrant*innen, die wir in den Flüchtlingsunterkünften in Thüringen kennengelernt haben und die nun aktiv an der Gestaltung einer menschlicheren Gesellschaft mitwirken.

Es war uns eine große Ehre der Veranstaltung sowohl kulinarisch als auch mit inhaltlichem Input beizuwohnen. Gerne wieder! 🙂


Hier einige Impressionen der Veranstaltung:

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